Haarraubwild
Bild Quelle: Badische Zeitung
Rotfuchs (Vulpes vulpes)
Körperlänge: bis zu 130 cm
Schulterhöhe: bis 40 cm
Gewicht: bis zu 10 kg
Gebiss: 42 Zähne
Gehört zur Familie der Hundeartigen (Canidae).
Der ausgewachsene Fuchs hat außer dem Steinadler keine natürlichen Feinde in Deutschland. Obwohl der Fuchs vorne fünf Zehen und hinten nur vier hat, bildensich im Trittsiegel des Vorderlaufs durch die höher gelegte fünfte Zehe nur vier ab. Der Abdruck ist ovaler als der des Hundes. Typisches Fährtenbild ist das Schnüren, das Hintereinandersetzen der Abdrücke auf einer Linie.
Er besitzt wie alle Hundeartigen 28 Zähne im Milchgebiss und 42 Zähne im Dauergebiss. Geruchs- und Gehörsinn sind hervorragend ausgebildet.Geschlechtsreif wird die Fähe mit ca. neun Monaten. Während der Ranzzeit zwischen Januar und Februar kann die Fähe von mehrern Rüden gedeckt werden. Nach einer Tragzeit von ca. 53 Tagen werden drei bis sechs blinde (12–14 Tage),behaarte, im Durchschnitt 80–100 g schwere Welpen geworfen. Die Aufzucht erfolgt meistens durch die Fähe alleine. Da auch andere Färbungen des Balgesmöglich sind, wird entsprechend vom Birkfuchs ( helles Fell ), Kohlfuchs oder Brandfuchs ( sehr dunkles Fell ) und vom Kreuzfuchs (dunkler Streifen quer zur Schulter und längs des Rückens) gesprochen. Die meist umfangreiche Bauanlage besitzt neben der Hauptröhre mehrere Fluchtröhren. Die beim Graben anfallende Erde wird zum Ausgang befördert und dort nach allen Seiten verstreut, so dass sich ein fächer förmiger Wall um den Eingang bildet. Allerdings wird nicht immer ein großer Bau gegraben; Füchse nehmen auch einfache Behausungen unter Gartenhäusern, Baumstümpfen oder Felsspalten für die Jungenaufzucht an. Zudem können sie alte Baue von Dachsen übernehmen; wenn der Bau groß genug ist, kommt es auch vor, dass Fuchs und Dachs gemeinsam darin wohnen. Besetzte Fuchsbauten erkennt man an herumliegenden Beuteresten, dem blankem Sandboden und Fußspuren.Obwohl man Wohn-, Not- und Wurfbaue beim Fuchs kennt, lebt er doch überwiegend außerhalb seines Baus.
Der Nahrungsopportunist Rotfuchs stellt an seinen Lebensraum keine besonderen Anforderungen. Wälder, Grasland, Äcker und in jüngerer Zeit zunehmend auch Siedlungsgebiete sind unterschiedlich geeignete Lebensräume für den Rotfuchs. Er ist somit ein Kulturfolger. Füchse sind Allesfresser, neben Niederwild hater sich auf Mäuse, Regenwürmer, Schnecken, Käfer und Obst spezialisiert.Während der Aufzucht und durch die zunehmende Besiedlungsdichte ist der Fuchshäufig in Wohngebieten oder auf Höfen anzutreffen ist, wo er den Hausmüll oder Misthaufen nach Fressbarem durchsucht.
Bild Quelle: Naturfotografen Forum
Dachs (Meles meles)
Länge: 80–100 cm
Schulterhöhe: bis 30 cm
Gewicht: bis zu 20 kg
Gebiss: 38 Zähne
Gehört zur Familie der Marderartigen (Mustelidae),Gruppe der echten Marder.
Er ist der größte Vertreter dieser Familie. Der Dachs bewohnt fast ganz Europa. Dachse sind fast ausschließlich nachtaktiv. In den kälteren Gegenden halten sieeine Winterruhe, die je nach klimatischen Verhältnissen einige Tage bis mehrere Monate dauern kann.
Der monogam lebende Dachs ranzt zwischen Juli und August. Die Dächsin geht einschließlich der Eiruhe ca. sieben und acht Monate dick und bringt zwischen Februar und März zwei bis fünf schwach behaarte maulwurfgroße Junge zur Welt. Diese öffnen ihre Augen nach 28–35 Tagen. Säugezeit ca. 16 Wochen. Geschlechtsreif wird der Dachs zwischen 18 und 24 Monaten.
Der Schädelknochen hat einen ausgeprägten Knochenkamm in Längsrichtung sowie einen fest verankerten Unterkiefer. Diese beiden Merkmale fehlen bei Fuchs und Hund. Der Dachs sieht nur mäßig, hat einen sehr guten Geruchssinn sowie einen guten Hörsinn. Das Trittsiegel ist sehr gut an den Abdrücken der langen Nägel zu erkennen (Vorderlauf wesentlich längere Krallen).
Der Dachs gräbt sich im Waldboden einen Bau, der einen Durchmesser von 30 Metern haben kann. In etwa fünf Meter Tiefe liegt der Wohnkessel, der über zahlreiche Gänge mit der Oberfläche verbunden ist. Diese Gänge dienen der Luftzufuhr und als Ein- und Ausgänge. Im Gegensatz zum Fuchs polstert der Dachs den Kessel seines Baues mit trockenem Laub, Moos oder Farnkraut aus. Dachsbaue können bis zu 100 Jahre alt werden. Jede Generation dehnt ihn weiter aus und fügt weitere Wohnkammern hinzu. In größeren Bauanlagen leben neben dem Dachs auch noch andere Tiere, z.B. der Fuchs. In diesem Fall bezieht der Fuchsdie obere, der Dachs die untere Etage. Dachsbaue sind leicht durch das Geschleife (rinnenförmiger Zugang in den Bau) und an den Dachsaborten (kleine Kuhlen, in denen sich der Dachs löst) von Fuchsbauen zu unterscheiden. Der Dachs lebt sehr sozial in Familien, geht aber als Einzelgänger auf die Jagd. Er ist eher als Sammler zu bezeichnen. Zu seinem Nahrungsspektrum zählen neben Käfern, Schnecken, Larven und Würmern auch Eier von bodenbrütenden Vögeln sowie Junghasen und Mäuse. Obst und Pilze werden genauso gerne genommen wie Getreide,vor allem Mais in der Milchreife. Die Suche mit der Nase im lockeren Boden wirdals stechen bezeichnet.
Bild Quelle: Badische Zeitung
Steinmarder (Martes foina)
Länge: 40-55 cm
Schulterhöhe: bis 12 cm
Gewicht: bis zu 2,3 kg
Gebiss: 38 Zähne
Gehört zur Familie der Marderartigen (Mustelidae). Er ist etwas größer als derBaummarder
Gruppe der echten Marder.
Steinmarder sind in erster Linie nachtaktiv, tagsüber ziehen sie sich in ein Versteck zurück. Natürliche Verstecke sind unter anderem Felsspalten, Steinhaufen oder verlassene Baue anderer Tiere (sie selber graben keine Baue). Als Kulturfolger bewohnt er nicht selten Ställe, Dachböden und Schuppen, im Wald Baumstammlager oder Reisighaufen. Die Nester werden mit Haaren, Federn oder Pflanzenmaterial gepolstert. In der Nacht geht er auf Nahrungssuche, wobei er sich vorwiegend am Boden fortbewegt. Er kann zwar gut klettern, steigt jedoch selten höher auf Bäume hinauf.
Es sind territoriale Tiere, die ihr Revier mit dem Sekret von Duftdrüsen markieren und zumindest gegen gleichgeschlechtliche Steinmarder verteidigen. Die Reviergröße ist variabel, jedoch kleiner als die des Baummarders. Die Spannbreite beträgtzwischen 12 und 210 Hektar und hängt unter anderem vom Geschlecht (Rüden haben größere Reviere als Fähen), von der Jahreszeit (im Winter sind sie kleiner als im Sommer) und vom Nahrungsangebot ab.
Wie die meisten Marder sind Steinmarder Einzelgänger, die außerhalb Ranzzeit im Juli/August getrennt leben. Die Fähe geht einschließlich der Eiruhe ca. neun Monate dick und bringt zwischen März/April zwei bis vier fast nackte ca. 30 gschwere Junge zur Welt. Diese öffnen ihre Augen nach 34–38 Tagen. Säugezeit ca.acht Wochen. Geschlechtsreif werden die Marder zwischen 18–24 Monaten. Als Unterscheidungsmerkmale gegenüber dem Baummarder dienen der gegabelte weisse Kehlfleck, die kleineren Ohren, der fleischfarbene Nasenschwamm, sowie beim Schädelknochen die Einbuchtung des letzten Molares im Oberkiefer. Das Trittsiegel unterscheidet sich durch einen sichtbaren Ballenabdruck, da seine Branten nicht behaart sind. Seine Sinne sind hervorragend ausgebildet.
Zu seiner Beute zählt alles was er bezwingen kann. Hase, Kaninchen,Vögel und deren Gelege, Mäuse und Ratten. Durch die menschliche Nähe ist der Anteil Hühnern und Tauben sowie deren Eier höher als beim Baummarder. Ein großer Anteil seiner Nahrung besteht aber auch aus Obst und Beeren sowie Aas. Da er das Gehirnbesonders schätzt, findet man bei einem Marderriss häufig das Beutetier ohne Kopf, den er mit einem glatten Biss abtrennt, um ihn in einem ruhigen Versteck verzehren zu können.
Seine Losung setzt er, wie der Baummarder, auf erhöhte Plätze, diese riechtäußerst streng.
Baummarder (Martes martes)
Länge: 40-50 cm
Schulterhöhe: bis 15 cm
Gewicht: bis zu 2 kg
Gebiss: 38 Zähne
Gehört zur Familie der Marderartigen (Mustelidae). Er ist etwas kleiner als der Steinmarder.
Gruppe der echten Marder.
Baummarder sind im stärkeren Ausmaß als andere Vertreter der Echten Marder Baumbewohner. Sie können sehr gut klettern und springen, wobei sie bis zu vier Meter überwinden können. Beim Klettern sind sie in der Lage, ihre Füße um 180 Grad zudrehen. Sie legen in ihrem Revier einige Nester an, vorrangig in Baumhöhlen, manchmal aber auch in verlassenen Eichhörnchenkobeln oder Greifvogelnestern. In diese Ruheplätze ziehen sie sich tagsüber zurück, in der Dämmerung und der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche.
Sie sind territoriale Tiere, die ihr Revier mit dem Sekret ihrer Anal- und Abdominaldrüsen markieren. Gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen verteidigen sie ihre Reviergrenzen, das Territorium eines Rüden kann sich aber mit dem mehrerer Fähen überlappen. Die Reviergröße ist sehr variabel, die der Rüden ist aber stets größer als die der Fähen. Mit Ausnahme der Ranzzeit im Juli/August leben der Rüde und die Fähe getrennt. Die Fähe geht einschließlich der Eiruhe ca. neun Monate dick und bringt zwischen März und April zwei bis vier fast nackte ca. 30 g schwere Junge zur Welt. Diese öffnen ihre Augen nach 34–38 Tagen. Säugezeit ca. acht Wochen. Geschlechtsreife mit 18–24 Monaten. Er bewohnt häufig hohle Bäume, alte Vogelnester,Eichhörnchenkobel oder Spechthöhlen.
Als Unterscheidungsmerkmale gegenüber dem Steinmarder dienen der rundlichgeformte gelbliche Kehlfleck, die größeren Ohren, der schwarze Nasenschwamm sowie beim Schädelknochen die Auswölbung des letzten Molaren im Oberkiefer. Der Schwanz ist relativ lang und buschig, er dient als Gleichgewichtsorgan beim Klettern und Springen. Das Trittsiegel unterscheidet sich durch einen nicht sehr sichtbaren Ballenabdruck, da seine Branten viel stärker behaart sind.Seine Sinne sind hervorragend ausgebildet. Die Meinung, dass Baummarder sich hauptsächlich in den Baumkronen bewegen, ist falsch. Er benützt in regelmäßigen Zeitabständen immer wieder die gleichen Pässe und legt nachts beachtliche Strecken zurück.
Zu seiner Beute zählt alles, was er bezwingen kann. Hase, Kaninchen,Eichhörnchen, Vögel und deren Gelege, Mäuse und Ratten. Ein großer Anteil seiner Nahrung besteht aber auch aus Obst und Beeren sowie Aas. Da er das Gehirn besonders schätzt, findet man bei einem Marderriss häufig das Beutetierohne Kopf, den er mit einem glatten Biss abtrennt, um ihn in einem ruhigenVersteck verzehren zu können. Seine Losung riecht stark nach Moschus und wird mit Vorliebe auf Erhöhungen abgesetzt. Bestand: als Kulturflüchter sehr abhängig von großen ruhigen Waldbeständen, daher gebietsweise gefährdet.